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Benzinpauschale 2025: Die Finanzspritze für leere Tanks

Januar 16, 2025 7 min read Geschrieben von Franziska Engel-Ulrich

Alles zur Benzinpauschale 2025 und Kilometerpauschale – was ändert sich und wie wird berechnet?

Benzinpauschale 2025: Änderungen und Berechnung - Pleo Blog

8:21

Wie so vieles sind auch die Benzinpreise in den letzten Jahren stetig angestiegen. Für viele Arbeitnehmer:innen bedeutet das eine enorme Belastung – und das bereits auf dem Weg zu ihrer Arbeitsstelle.

(Sie möchten die Entwicklung der Benzinpreise einmal im Detail sehen? Gerne, aber schnallen Sie sich besser gut an: Benzinpreise in Deutschland von 1972 bis 2024)

Durch die Anhebung der Pendlerpauschale werden zum Glück auch die gestiegenen Benzinpreise pro Kilometer berücksichtigt. Eine Entlastungshilfe für Pendler:innen und Geschäftsreisende ist die sogenannte Benzinpauschale, die das Haushaltsloch für Fahrtkosten und Reisekosten auffängt.

Moment, was? Die Begriffe Pendlerpauschale, Benzinpauschale und Kilometerpauschale sorgen bei Ihnen für Verwirrung? Wir bringen etwas Ordnung in das Thema Benzinpauschale 2025.

➡️ Die Benzinpauschale deckt die Benzin- und Wartungskosten auf dem Arbeitsweg oder auf Dienstreisen.

➡️ Funfact: Benzinpauschale ist rechtlich kein eigenständiger Begriff.

➡️ Als Tagespauschale ist die Benzinpauschale bereits in der Pendler- und Kilometerpauschale enthalten.

➡️ Auf Dienstreisen werden die Fahrtkosten meist anhand der Kilometerpauschale berechnet.

➡️ Für den Arbeitsweg greift die Pendlerpauschale, egal welches Verkehrsmittel die Arbeitnehmer:innen nutzen.

➡️ Die Pendlerpauschale wurde wegen steigender Fahrtkosten bis 2026 auf 0,38 EUR ab dem 21. Kilometer erhöht.

Benzinpauschale: Was ist das?

Die Benzinpauschale deckt die Benzinkosten von Arbeitnehmer:innen auf dem Weg zur Arbeit oder auf Geschäftsreisen. Die Pauschale richtet sich dabei nach der Anzahl der gefahrenen Kilometer und umfasst sowohl Kraftstoff- als auch Wartungskosten der Fahrt.

Rechtlich gesehen ist die Benzinpauschale gar kein eigenständiger Begriff. Stattdessen wird sie als Tagespauschale bei Kilometerpauschale und Pendlerpauschale einberechnet.

Dienstreise vs. Arbeitsweg: Benzinpauschale berechnen

Die Benzinpauschale gilt sowohl für Dienstreisen als auch für den täglichen Arbeitsweg. Für den Arbeitsweg greift die Pendlerpauschale, die den Mitarbeitenden direkt zugutekommt.

Für Dienstreisen machen Arbeitnehmer:innen die Pauschale auf Basis der Kilometerpauschale steuerlich geltend oder bekommen die Benzinpauschale vom Arbeitgeber direkt erstattet.

Benzinkostenpauschale auf Dienstreisen

Bei der Kilometerpauschale richtet sich die Spritpauschale nach der Anzahl der gefahrenen Kilometer und wird mit 0,30 EUR pro Kilometer für Pkw oder 0,20 EUR Benzinpauschale pro km bei Motorrädern, Mopeds oder Mofas berechnet. Die Pauschale wird vom zu versteuernden Einkommen abgezogen.

Die tatsächlichen Reisekosten können Sie für die steuerliche Absetzung der Benzinpauschale mit entsprechenden Belegen nachweisen.

Erstattet der Arbeitgeber selbst die Reisekosten, sind diese für die Arbeitnehmer:innen steuerfrei. Auf Unternehmensseite ergeben sich hier steuerliche Vorteile – und es empfiehlt sich, diese zu berücksichtigen.

Benzinkostenpauschale für den Arbeitsweg

Die Pendlerpauschale ist eine Entfernungspauschale für Arbeitnehmer:innen, die zur Deckung der Kosten für den Arbeitsweg (einschließlich der Benzinkosten) verwendet wird.

Wichtig ist zu wissen, dass das gewählte Verkehrsmittel keine entscheidende Rolle für das Finanzamt spielt. Die Pendlerpauschale ist auch dann steuerlich absetzbar, wenn Sie mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren.

Bei der Steuererklärung fällt die Pauschale unter die Werbungskosten und der Höchstbetrag des Pendlerpauschbetrags ist 4.500,00 EUR.

Die Pendlerpauschale wird wie folgt berechnet:

Pendlerpauschale = einfache Wegstrecke in Kilometer × 0,30 EUR × Arbeitstage

Abhängig davon, wie lange Ihre einfache Wegstrecke ist, kann ab dem 21. Kilometer auch der Betrag 0,38 EUR (oder 38 Cent pro Kilometer) geltend gemacht werden.

Ein konkretes Berechnungsbeispiel einer Pauschale finden Sie weiter unten, bei der Frage „Wie kann ich meine Pauschale genau berechnen?“.

Fahrtkostenzuschuss statt Benzinpauschale

Statt der Nutzung der Benzinpauschale können Arbeitgeber:innen ihren Mitarbeitenden einen Fahrtkostenzuschuss für die Kosten des Arbeitsweges gewähren. Dieser wird zum Gehalt addiert, gilt jedoch nicht als Gehaltserhöhung und wird auch nicht als solche versteuert.

Die sogenannte Entfernungspauschale errechnet sich mit 0,30 EUR pro Kilometer und Arbeitstag. Sie wird mit einem Pauschalsatz von 15 % zuzüglich Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer besteuert.

Liegt ein Teil des Betrages über dem Maximalbetrag für Werbungskosten von 4.500,00 EUR, wird dieser individuell versteuert und ist obendrein sozialversicherungspflichtig.

Von Benzinpauschale und kletternden Spritpreisen: Was ändert sich?

Die steigenden Kraftstoffpreise treiben auch die Fahrtkosten für den Arbeitsweg in luftige Höhen – das macht die Pendlerpauschale immer wertvoller.

Erst recht, weil die Pauschale wegen der steigenden Preise bis 2026 von 0,35 EUR ab dem 21. Kilometer auf 0,38 EUR erhöht wurde. Die Benzinpauschale 25 senkt damit die Kosten für Arbeitnehmer:innen.

Für Geschäftsreisen ist bisher keine Erhöhung der Kilometerpauschale in Sicht … und auch die 0,30 EUR Kilometerpauschale sind freiwillig bei der Spesenerstattung. Hier kommt es ganz individuell auf die jeweiligen Richtlinien des Unternehmens an und es lohnt sich auf alle Fälle für Arbeitnehmer:innen ein offenes und klärendes Gespräch darüber mit Ihren Vorgesetzten zu suchen.

So können Unternehmen Spritkosten sparen

Es gibt viele Wege für Unternehmen, Benzinkosten zu sparen. Und mit Blick auf die rotierenden Tankstellenanzeigen sollten Arbeitgeber:innen lieber vorgestern damit beginnen, als heute.

Die naheliegendste Maßnahme? Das Ausgabenmanagement an sich verbessern, kann der effektivste Ansatz sein, um bares Geld zu sparen.

Stellen Sie sich folgende Fragen:

Ist diese Reise wirklich notwendig?
Muss es das Auto für die Fahrt zu einem Termin sein oder gibt es Alternativen?
Welche versteckten Kosten häufen sich heimlich im Hintergrund an?
Können einzelne Abos zusammengefasst werden?

Das Auto darf auch gerne mal stehen bleiben

Langfristig lohnt es sich auch, regelmäßige Fahrten mit dem Pkw zu reduzieren. Arbeitnehmer:innen und auch Unternehmen sollten über Alternativen nachdenken: öffentliche Verkehrsmittel, Fahrräder, E-Autos oder die eigenen Füße.

Für manche Unternehmen und Branchen kann auch Remote-Arbeit eine perfekte Möglichkeit sein, um Fahrkosten nachhaltig zu senken und ungenutztes Homeoffice-Potenzial auszuschöpfen.

„Damit Homeoffice erfolgreich gelingt, sollte die richtige Mischung an Möglichkeit aus mobilem Arbeiten und Arbeit am Arbeitsplatz ermöglicht werden.“ – Yvonne Lott (Expertin im WSI des Hans Böckler Institut)

Wenn langfristige Änderungen zu weit in der Zukunft liegen und eine schnelle Lösung her soll, dann können Tankkarten helfen, die Benzinkosten im Auge zu behalten. Sie erfordern keine große Planung und funktionieren ganz ohne Papierkram. So verschaffen Sie sich schnell und unkompliziert einen Überblick über die Kosten Ihres Unternehmens an der Zapfsäule und können bei Bedarf eingreifen – alles in Echtzeit.

Berechnung der Pauschale

Für Ihren Weg zum Arbeitsort können Sie die steuerlich absetzbaren Kosten mit der Entfernungspauschale (auch Kilometerpauschale oder umgangssprachlich Pendlerpauschale) berechnen. Sie können die einfache Wegstrecke pro Kilometer zur ersten Tätigkeitsstätte in einem Pauschalbetrag an Kosten absetzen.

Folgende Pauschalbeträge können Sie dafür anwenden:

die ersten 20 Kilometer: 30 Cent pro Kilometer
ab dem 21. Kilometer: 38 Cent pro Kilometer (bis voraussichtlich Ende 2026)

Bei einer Fünf-Tage-Woche akzeptiert das Finanzamt pro Jahr bis zu 220 Arbeitstage. Es dürfen allerdings nur Tage berechnet werden, an denen Sie tatsächlich an Ihrem Arbeitsplatz waren – Urlaub, Krankheits-/Fehltage oder Homeoffice zählen nicht.

Für Arbeitnehmer:innen ist diese Pauschale einfach zu berechnen und das Finanzamt berücksichtigt die Kilometerpauschale grundsätzlich unabhängig vom Verkehrsmittel. Das ist vor allem dann praktisch, wenn die Arbeitsstätte unterschiedlich erreicht werden kann, denn es macht keinen Unterschied, ob Sie Ihr Auto nehmen, den Bus oder eine Mitfahrgelegenheit.

Pauschalen sind auch für Arbeitgeber:innen eine Erleichterung, denn sie bringen eine klare Kostenabrechnung und ermöglichen einen vereinfachten und schlanken Prozess.

Wie kann ich meine Pauschale genau berechnen?

Um das ganze noch einfacher zu machen, werden wir ein Pauschale gemeinsam berechnen.

Stellen Sie sich die Fachlageristin Silvia vor. Ihr Arbeitsplatz ist 35 Kilometer von ihrem Wohnort entfernt und sie arbeitet in einer 5-Tage-Woche ohne Homeoffice-Option. Für die Fahrt zu ihrer ersten Arbeitsstätte nutzt sie ihren eigenen PKW.

Silvia berechnet im ersten Schritt die Kilometerpauschale pro Tag:

für die ersten 20 Kilometer: 30 Cent pro Kilometer = 6 EUR (pro Arbeitstag)
ab dem 21. Kilometer: 38 Cent pro Kilometer = 5,70 EUR (pro Arbeitstag)

Im nächsten Schritt braucht Silvia die Anzahl ihrer Arbeitstage des kompletten Jahres.
Sie lebt in Bayern und ermittelt bei einer 5-Tage-Woche für das Jahr 2024: 250 Arbeitstage.
Davon zieht sie 30 Urlaubstage und 4 Krankheitstage ab. Sie war also tatsächlich 216 Tage in diesem Jahr in der Arbeit.

Um ihren Gesamtbetrag zu erhalten, multipliziert sie ihre tägliche Pauschale mit den tatsächlichen Arbeitstagen:

erste 20 Kilometer: 6 EUR (pro Arbeitstag) × 216 (Tage) = 1.296 EUR
ab 21. Kilometer: 5,70 EUR (pro Arbeitstag) × 216 (Tage) = 1.231,20 EUR

Zum Abschluss summiert sie ihre Beträge und ermittelt dadurch den Wert, den sie in ihrer Steuererklärung geltend machen kann: 2.527,20 EUR

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