Warum (und wie) CFOs im Jahr 2024 bessere Führungskräfte werden sollten
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Es ist kein Geheimnis, dass CFOs (Chief Financial Officers) eine Menge zu tun haben. Erstellung von Finanzmodellen, Cashflow-Prognosen, Vorstandssitzungen, Budgetplanung, CEOs ein:e strategische:r Partner:in sein … die Liste ist endlos.
Aber auch Teamführungsqualitäten sollten für CFOs 2024 Priorität haben. Der globale Fachkräftemangel macht es immer schwieriger, passendes Personal zu finden (und zu halten). Dabei erfordert der Druck der digitalen Transformation zukunftsorientierte und motivierte Teams. Ein Umstand, an dem auch CFOs nicht vorbeikommen.
Da wir in Kürze einen neuen CFO (Chief Financial Officer) im Team von Pleo begrüßen werden ( wir freuen uns riesig auf dich, Søren !), ist dies der perfekte Zeitpunkt, um unsere Sicht auf die Managementfähigkeiten von CFOs zu teilen.
Warum CFOs 2024 ihre Führungsqualitäten ausbauen sollten
Wir alle sind uns des Finanzfachkräftemangels bewusst. Unsere Branche entwickelt sich rasant weiter. Für Fachkräfte ist es mitunter herausfordernd, die eigenen Kompetenzen im selben Tempo weiter auszubauen. Vor allem die Nachfrage nach digitalen Kompetenzen ist gestiegen, was verstärkt zu unbesetzten Stellen führt. Gleichzeitig verändern sich die Arbeitnehmeransprüche an Karrieren: Viele wünschen sich flexible Arbeitszeiten, Telearbeit und höhere Gehälter. CFOs wird so gesehen die Aufgabe zuteil, in ihr bestehendes Personal zu investieren und einen attraktiven Arbeitsplatz zu schaffen. Teil davon ist es auch, selbst eine bessere Führungskraft zu werden.
Um die Welle der digitalen Transformation mitzureiten, sind digitale Fähigkeiten für Unternehmen unerlässlich. Heute müssen Finanzteams in Sachen Datenanalyse, künstlicher Intelligenz und Cloud-Computing (um nur einige zu nennen) fit sein, wenn sie mit der Konkurrenz mithalten wollen. CFOs können eine große Rolle dabei spielen, ihre Teams in diesen Bereichen weiterzubilden.
Und dann wären da noch die vielen Entlassungen der letzten Jahre: Fachkräftemangel einerseits, erschüttertes Vertrauen der Mitarbeiter:innen andererseits. CFOs sind perfekt positioniert, um den notwendige Kontext zu liefern und Strategien und Pläne für die kommenden Jahre ins richtige Licht zu rücken. Damit am Ende jeder weiß, wie er zum Erfolg des Unternehmens beitragen kann.
5 Wege, wie CFOs bessere Führungskräfte werden können
Beziehen Sie Ihr Team in andere Geschäftsbereiche mit ein
Gute Führungskräfte geben Ihrem Team die Werkzeuge und Fähigkeiten, die es braucht, um zu wachsen. Wie Marta Obrador, Pleos Business Transformation Senior Director, es ausdrückt: „Führung erfordert die perfekte Balance, eine starke Strategie vorantreiben zu können und das Personal dabei mitzunehmen.“
Eine Möglichkeit, Mitarbeiter:innen dabei zu helfen, vielseitige Kompetenzen zu entwickeln, besteht darin, sie mit anderen Unternehmensbereichen, wie Operations oder IT, vertraut zu machen. Ein allumfassendes Verständnis dafür zu haben, was im Unternehmen vor sich geht, hilft Mitarbeiter:innen, das große Ganze im Blick zu behalten und besser zu erkennen, welche Auswirkungen ihr individueller Beitrag hat.
Wir gehen davon aus, dass Sie selbst am besten wissen, welche Abteilungen für Ihr Team interessant sind, um auf dem Laufenden gehalten zu werden. Vielleicht ist die Marketing-Abteilung dieses Quartal für neue Umsätze verantwortlich oder Ihr CEO hat die Strategie geändert, was eine Umverteilung von Budgets bedeutet. Richten Sie regelmäßige Treffen zwischen Teams ein oder fördern Sie das Teilen wichtiger Schlüsselpräsentationen untereinander. Für neue Teammitglieder ließe sich sogar ein „Buddy-System“ einrichten – so machen Sie Neuankömmlinge automatisch mit den alten Hasen im Unternehmen bekannt.
Bauen Sie Ihre Soft Skills aus
Es ist wahr, dass Hard Skills wie Analysefähigkeiten und logisches Denken der Schlüssel einer erfolgreichen Finanzführung sind. Auch wahr ist jedoch, dass es sich beim Führen eines Teams nicht nur um Zahlen dreht – sondern auch Menschen. Soft Skills, wie Empathie und emotionale Intelligenz, geraten oft ins Hintertreffen.
Eine Studie von EY ergab, dass zwar 50 Prozent der Finanzleiter:innen glauben, die Bedürfnisse und Ansichten ihres Finanzteams zu verstehen, aber nur 36 Prozent der Finanzteams meinen, dass dieselben Vorgesetzten dies tatsächlich tun. Die Diskrepanz lässt darauf schließen, dass es bezüglich Empathie aufseiten der CFOs Raum für Verbesserung gibt.
Eine großartige Möglichkeit für CFOs, an ihren Soft Skills zu arbeiten, ist es, sich in klarer und offener Kommunikation zu üben. Verwahren Sie Fachjargon und komplexe Begriffe lieber im Aktenschrank: Jeder in Ihrem Team soll Sie verstehen können. Und denken Sie daran, dass Ehrlichkeit und Authentizität Ihr Team dazu ermutigen wird, Ihnen mehr Vertrauen zu schenken. Wenn ein Mitarbeiter mit einem Problem zu Ihnen kommt, versuchen Sie sich in seine Lage zu versetzen und sich vorzustellen, wie er sich fühlt. Individuelle Beziehungen aufzubauen und individuelle Lösungsansätze für etwaige Probleme anzubieten, zahlt sich aus. Und vergessen Sie nicht die Kraft, die im aktiven Zuhören schlummert: Ihr Team wird es Ihnen danken, wenn Sie sich Zeit nehmen und Ideen oder Anliegen ungestört auf sich wirken lassen.
Ermutigen Sie Ihr Team, anpassungsfähig zu bleiben
„Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung“, schrieb Heraklit. Die Finanzbranche ist mit ihrem Los also nicht allein. Als CFO ist es entscheidend, sicherzustellen, dass sich Teams an neue gesetzliche Regelungen und Prozesse anpassen können – und auch mit Neuem und Unbekannten nicht ihr Selbstvertrauen verlieren.
Halten Sie sich und Ihre Mitarbeitenden über Branchentrends auf dem Laufenden, nehmen Sie an Veranstaltungen und Konferenzen teil und sorgen Sie dafür, dass alle am Puls der Zeit bleiben. Das Lesen von Kristallkugeln funktioniert nur in Märchen gut. In der Realität ist das Mitverfolgen von Trends weitaus hilfreicher, um sich einen Überblick über die Zukunft zu verschaffen. Ermutigen Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen dazu, sich auf LinkedIn zu vernetzen und sich über Branchenprognosen und Perspektiven auszutauschen.
Um die Anpassungsfähigkeit Ihres Teams spielerisch weiterzuentwickeln, können Sie auch in regelmäßigen Abständen, hypothetische Probleme in den Raum stellen und für diese kreative Lösungsansätze entwickeln lassen. Bestärken Sie Mitarbeiter:innen darin, auch mal ein Risiko einzugehen und aus den Ergebnissen zu lernen. So machen Sie Ihr Team widerstandsfähiger und offener für Veränderungen. Und erinnern Sie Ihr Team stets daran, sich ausschließlich auf die Dinge zu konzentrieren, die sich kontrollieren lassen und Veränderungen als Chance und nicht als Hindernis zu sehen.
Wenn Sie als CEO einem neuen Team beitreten und Veränderungen planen, sollten Sie laut Marta „mindestens sechs Monate aufwenden, um das Vertrauen der Mitarbeiter:innen zu gewinnen und gemeinsam – statt für sie – eine langfristige Strategie zu entwickeln“.
Schaffen Sie einen Raum der psychologischen Sicherheit
Psychologische Sicherheit am Arbeitsplatz meint eine Umgebung, in der sich Mitarbeitende sicher genug füllen, Gefühle zu teilen und Fehler machen zu dürfen, ohne dafür abgestraft zu werden. Als CFO, der ein Team leitet, sind Sie dafür verantwortlich, dass sich Ihre Mitarbeiter:innen wohl und sicher fühlen. Forschungen zeigen, dass Teams mit einem hohen Maß an psychologischer Sicherheit höhere Leistung erbringen. Es liegt also in Ihrem besten Interesse, eine solche Umgebung zu schaffen.
Unser Tipp: Gehen Sie mit bestem Beispiel voran und praktizieren Sie selbst offene Dialoge. Dies ermutigt auch andere Führungskräfte dazu, Meinungsverschiedenheiten gelassen zu ergründen, Spannungen im Team sachlich anzusprechen und allen Beteiligten eine Stimme zu geben. Dieser Ansatz wird auch gerne mit „Consultative Leadership“, also beratende Führung benannt: Führungskräfte konsultieren ihre Teammitglieder proaktiv und bitten Sie darum, ihre Ansichten zu einem bestimmten Thema zu teilen.
Als Teamleitung ist es förderlich, Experimente und kalkulierte Risikobereitschaft nicht zu bestrafen. Erkennen Sie Erfolge ebenso an wie Misserfolge und ermutigen Sie dazu, aus Fehlern zu lernen. Um es auf den Punkt zu bringen: Lassen Sie Ihr Team gemeinsam wachsen. Debatten müssen nicht zwangsläufig zu Konflikten führen. Es gibt durchaus „gesunde Konflikte“. Frühzeitig Grenzen zu setzen hilft Ihren Mitarbeiter:innen auf konstruktive und respektvolle Weise miteinander zu debattieren.
Lassen Sie sich Feedback geben
Es hat gleich zwei Vorteile, Ihr Team um konstruktives Feedback zu bitten. Erstens hilft es Ihnen, eine bessere Führungskraft zu werden. Verbesserungsvorschläge an Ihrem Führungsstil können Sie umgehend beginnen umzusetzen. Vielleicht wünscht sich Ihr Team mehr Zeit für persönliche Gespräche mit Ihnen oder hat zu viel Arbeit auf dem Tisch. Auch wenn manche Rückmeldungen schwerer zu schlucken sind, so ist es doch besser, die volle Wahrheit zu kennen. Außerdem ist Feedback richtig zu geben eine wertvolle Fähigkeit, die es sich für Mitarbeiter:innen lohnt zu perfektionieren. Es richtigzumachen, erfordert Übung. Das beste Feedback ist konkret, zeitnah und wird regelmäßig gegeben.
Um regelmäßiges Feedback zur Gewohnheit zu machen, können Sie auch einmal im Monat (oder im Quartal) eine Online-Teamumfrage starten. Diese macht transparent, was gut läuft und was verbessert werden kann. Anonymisieren Sie die Umfrageantworten, um Ihre Mitarbeiter:innen mit dem Ritual des Feedbackgebens vertraut zu machen. Oder reservieren Sie 15 Minuten in Ihren individuellen Meetings, um Feedback persönlich auszutauschen. Mit nur 31 Prozent der Finanzmitarbeiter:innen , die das Gefühl haben, dass ihnen zugehört wird, gab es noch nie einen besseren Zeitpunkt, um Ihrem Team zu beweisen, dass Sie zuhören können.
Wir hoffen, unsere Tipps Ihre Führungsqualitäten zu verbessern, helfen Ihnen dabei, 2024 zu einem erfolgreichen Jahr für sich und Ihr Team zu machen. Für weitere Tipps und Thought-Leadership-Inhalte behalten Sie unseren Blog im Auge!