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Risikomanagement: 14 Strategien zur Risikominimierung

Das Thema Risikomanagement haben Sie bisher gemieden? Verständlich, aber statt des Risikomanagements sollten Sie lieber Risiken vermeiden!

In einem Wirtschaftsumfeld, das so wandelbar ist wie RuPaul, gehört das Risikomanagement zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren für Unternehmen. Doch was genau steckt eigentlich dahinter? Im Grunde verrät der Begriff selbst bereits das Wesentliche: Im Vordergrund steht das Management von Unternehmensrisiken. Dabei werden unterschiedliche Risikofaktoren identifiziert, bewertet und analysiert und schließlich die passenden Maßnahmen entwickelt, um die Risiken zu minimieren.

Das klingt kompliziert? Stimmt, doch zum Glück gibt es zahlreiche Strategien, die das Risikomanagement fast zu einem Kinderspiel machen. Welchen Risiken ein Unternehmen ausgesetzt ist, welches Potenzial Softwares im Risikomanagement haben und mit welchen 12 Strategien Sie ein:e Meister:in des Risikomanagements werden, lernen Sie in diesem Artikel.

Alles Wichtige über Risikomanagement in Kürze

Risikomanagement: Was steckt dahinter?

Mal kurz eine Firma gründen und dabei viel Geld verdienen? So einfach ist es leider nicht, denn die Führung eines Unternehmens ist immer mit einer Reihe von Risiken verbunden. Um dauerhaften Erfolg zu haben und auf wechselnde Marktsituationen reagieren zu können, ist das Risikomanagement in Unternehmen von essenzieller Bedeutung.

Ziel ist es, das finanzielle Risiko in einem Unternehmen  – und damit das Risiko einer Insolvenz – zu vermeiden bzw. zu minimieren. Wie? Ganz einfach. Im Grunde ist das Risikomanagement nichts anderes als eine Führungsaufgabe, die sich mit der Identifikation, Bewertung und Analyse von Risiken im Unternehmen befasst. So können Sie geeignete Maßnahmen treffen und die Risiken kontrollieren.

Risikomanagement: So sieht der Prozess aus

Nun, da wir geklärt haben, wieso und wofür das Risikomanagement in Unternehmen so wichtig ist, werfen wir einen genaueren Blick auf den Prozess. Für ein umfangreiches Risikomanagement müssen Sie mehreren Schritten folgen. Welche das sind, erfahren Sie hier.

Grundsätzlich lässt sich das Risikomanagement in sechs Bestandteile gliedern:

  • Risikoidentifikation
  • Risikoanalyse
  • Risikoquantifizierung
  • Risikoaggregation
  • Risikobewertung
  • Risikokommunikation

Was es mit den einzelnen Bereichen genau auf sich hat, schauen wir uns im Folgenden einmal genauer an.

Risikoidentifikation

Welche Risiken gibt es in meinem Unternehmen überhaupt? Diese Frage sollten Sie sich als Erstes stellen, sobald Sie mit Ihrer Risikoanalyse beginnen. Wichtig dabei ist: Bei der Risikoidentifikation geht es um die Benennung wirklich aller Risiken, die mit der Unternehmenstätigkeit in Zusammenhang stehen – egal, wie groß oder klein sie sind. Betrachten Sie dabei unbedingt auch Ursachen und Symptome der jeweiligen Risiken sowie andere moderierende Faktoren.

Risikoanalyse

Nachdem Sie mögliche Risiken identifiziert haben, sollten Sie diese analysieren. Bei der Risikoanalyse ordnen Sie allen gefundenen Risiken eine Bedeutung zu und teilen Sie in verschiedene Klassen ein – von sehr niedrig oder mittel bis hin zu sehr hoch. Bei der Klassifizierung spielen sowohl finanzielle als auch qualitative Aspekte eine Rolle, damit Sie die Risiken später adäquat einschätzen und gegeneinander aufwiegen können.

Risikoquantifizierung

Um die einzelnen Risiken innerhalb ihrer Klassen sowie klassenübergreifend bewerten zu können, ist die Risikoquantifizierung ein wichtiger Teil der Risikoanalyse. Bei der Quantifizierung von Risiken geht es unter anderem um deren Ausmaß und die Wahrscheinlichkeit eines Eintritts. Beides wird in numerischen Werten ausgedrückt und hilft Ihnen so, Risiken zu vergleichen.

Risikoaggregation

Sie haben den Überblick über die Risiken in Ihrem Unternehmen verloren? So geht es vielen Unternehmer:innen. Die Lösung: Führen Sie eine Risikoaggregation durch. Im Rahmen der Risikoaggregation werden die Risiken aus allen Geschäftsbereichen zusammengeführt. Gerade bei Unternehmen mit komplexen Geschäftsstrukturen ist die Risikoaggregation unerlässlich.

Risikobewertung

Wenn Sie mit den bisherigen Begriffen auf Anhieb nicht so viel anfangen konnten, kommt hier ein selbsterklärendes Verfahren für zwischendurch: die Risikobewertung. Wie Sie sich schon richtig denken können, geht es bei der Risikobewertung um die Evaluierung von Risiken, genauer gesagt um eine systematische und umfassende Einschätzung. 

Doch aufgepasst: dabei handelt es sich keineswegs um einen einmaligen Schritt. Unternehmen sollten die eigene Risikolandschaft regelmäßig überwachen, um gegebenenfalls frühzeitig Anpassungen vornehmen zu können. Das geht manuell oder mit den richtigen Risikomanagement-Tools – aber dazu später mehr.

Risikokommunikation

Kommunikation ist in jeder Beziehung wichtig – das gilt auch für Unternehmen und ihre Stakeholder. 

Die Risikokommunikation stellt sicher, dass alle Stakeholder über mögliche Risiken Bescheid wissen. Achten Sie dabei unbedingt auf eine klare und verständliche Kommunikation, um Missverständnisse zu vermeiden. 

Das Wichtigste: Transparenz schaffen und Vertrauen aufbauen. Denn mit einer offenen Kommunikation zeigen Sie, dass Sie die Risiken auf dem Schirm haben und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Das hilft Ihnen, langfristige Beziehungen zu ihren Stakeholdern aufzubauen. Plus: Unternehmen mit guter Risikokommunikation können besser mit Rückschlägen umgehen als andere.

Welche Risiken gibt es in einem Unternehmen?

Wir wissen nun, was Risikomanagement ist und welche Bestandteile dazu gehören. Doch welche Risiken gibt es in einem Unternehmen überhaupt? Diese Frage lässt sich gar nicht so leicht beantworten, da die spezifischen Risiken von Branche zu Branche verschieden sind.

Es gibt jedoch einige Arten von Risiken, mit denen grundsätzlich alle Unternehmen konfrontiert sind. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Finanzielle Risiken wie Liquiditätsengpässe, das Preisrisiko – z. B. bei Rohstoffpreisschwankungen – und das Kreditrisiko.
  • Operative Risiken, zu denen Personalrisiken wie Arbeitsunfälle, Fachkräftemangel und Krankheitsfälle gehören, aber auch Prozessrisiken wie Betriebsstörungen, veraltete Technik und mögliche Lieferengpässe.
  • Die strategischen Risiken umfassen Wettbewerbsrisiken und Reputationsrisiken wie Fake News, Missmanagement und negative Presse. Politische Risiken können durch Änderungen in der Gesetzgebung entstehen. Rechtlich besteht das Risiko für Bußgelder, Strafanzeigen und Vertragsverletzungen.
  • Marktrisiken wie Nachfrageänderungen, die Preisvolatilität auf Märkten oder die technologischen Entwicklungen.
  • Compliance-Risiken sind Verstöße gegen gesetzliche Vorschriften oder die Nichteinhaltung von Branchenstandards.
  • Zu den Cyberrisiken gehören Datenlecks und Datenschutzverletzungen, Cyberangriffe und Hacking sowie IT-Ausfälle.
  • Ist von Umweltrisiken die Rede, dann geht es um Risiken wie  Klimaentwicklungen und Naturkatastrophen sowie die veränderte Umweltauflagen.

Welche Ansätze zwingen Unternehmensrisiken in die Knie?

Die Vielzahl der möglichen Risiken für Unternehmen zeigt, wie wichtig das Risikomanagement ist. Doch welche Ansätze gibt es überhaupt, um all diese Risiken in den Griff zu bekommen? Eins vorweg: Auf ein Universalrezept müssen Unternehmer:innen leider verzichten. Dafür gibt es verschiedene Herangehensweisen, die einander ergänzen.

1. Embedded Risikomanagement

Wegen seiner hohen Tragkraft sollten Sie das Risikomanagement nicht isoliert betrachten. Integrieren Sie es stattdessen fest in die organisatorischen Abläufe Ihres Unternehmens. Und glauben Sie uns: wenn Sie sich dem Embedded Risikomanagement einmal verschreiben, möchten Sie nie wieder davon weg. Denn es macht Ihr Leben um einiges leichter. Wie genau? Indem Sie das Risikomanagement in Ihren Unternehmensablauf integrieren, sparen Sie sich zusätzlichen Schritte. 

Im Rahmen jeder Entscheidungsfindung führen Sie immer auch eine umfassende Risikobewertung durch – direkt im Prozess. So vermeiden Sie risikobehaftete Entscheidungen und müssen den Entscheidungsprozess im Nachgang nicht noch mal aufrollen.

Das Schlüsselprinzip: mehr Augen sehen einfach mehr. Indem Unternehmen ihre Mitarbeitenden schulen und in das Risikomanagement einbeziehen, können Sie potenzielle Risiken meist schneller und zuverlässiger erkennen.

2. Integriertes, wertorientiertes Risikomanagement

Der Name ist hier Programm – wenn die Umsetzung auch wesentlich unkomplizierter funktioniert, als er ahnen lässt. Denn das Ziel des integrierten, wertorientierten Risikomanagements ist die Erhöhung des Unternehmenswerts. Es geht dabei nicht nur um die Erkennung von Risiken, sondern auch die Wahrnehmung von Chancen – und die Relation beider Aspekte. So können Unternehmer:innen fundierte, strategische Entscheidungen treffen und den Unternehmenswert langfristig steigern.

3. Ökonomisches, entscheidungsorientiertes Risikomanagement

Wie beim Embedded Risikomanagement integrieren Sie das ökonomische, entscheidungsorientierte Risikomanagement in die Geschäftsabläufe – mit Fokus auf ökonomische Prinzipien. Einer der wichtigsten Aspekte ist hierbei die Klassifizierung von Risiken. Das Ziel ist letztlich dasselbe wie beim integrierten wertorientierten Risikomanagement: Der Wert des Unternehmens soll steigen.

4. Regulatorisches Risikomanagement

Beim regulatorischen Risikomanagement dreht sich alles um die Einhaltung von Vorschriften, die Kommunikation mit Regulierungsbehörden und das Reputationsmanagement bei Verstößen. Warum das so wichtig ist? Hand aufs Herz: Wir alle haben schon versehentlich gegen ein Gesetz verstoßen – und sei es nur der Kugelschreiber des Arbeitgebers, der in der eigenen Tasche landet. Auch bei Unternehmen, die besonders achtsam sind, kann es in einigen Fällen zu Verstößen gegen geltende Gesetze kommen. Dann braucht es eine plausible Krisenkommunikation, um negative Auswirkungen auf das Image des Unternehmens zu vermeiden. 

5. Schadensmanagement

Selbst das erfolgreichste Unternehmen erleidet früher oder später einen Rückschlag in Form eines Schadens – sei es finanziell, oder durch die Beschädigung des Images. Statt den Kopf in den Sand zu stecken, sollten Unternehmer:innen sich lieber dem Schadensmanagement widmen. So machen Sie das Beste aus der Situation und vermeiden Folgeschäden. Zu einem effektiven Schadensmanagement gehören die korrekte Dokumentation sowie das Ergreifen von Maßnahmen zum Minimieren des Schadensausmaßes. 

Im besten Fall erkennen Sie mögliche Schäden bereits im Voraus und können Sie so gleich ganz vermeiden. Oder Sie betrachten den Rückschlag als Lehrstunde.

Welchen rechtlichen Rahmen gilt es zu beachten?

Besonders mit Blick auf das Schadensmanagement dürfte klar geworden sein, dass rechtliche Rahmenbedingungen von zentraler Bedeutung für den Erfolg eines Unternehmens sind – und entsprechend eine wichtige Grundlage für erfolgreiche Risikomanager:innen. Für Unternehmer:innen ist es daher ein Muss, die wichtigsten Gesetze zu kennen. Die beiden relevantesten sind das Lieferkettengesetz sowie das Kontroll- und Transparenzgesetz.

Lieferkettengesetz

Sie wollen sich mit Ihrem Unternehmen für den Schutz der Menschenrechte und Umwelt einsetzen? Super! Für globale Lieferketten ist deren Wahrung sogar gesetzlich verankert – mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG).

Unternehmen mit Sitz in Deutschland und (seit 2024) mit mindestens 1.000 Mitarbeitenden müssen sicherstellen, dass sie alle Anforderungen erfüllen. Die Überprüfung der Vorschriften erfolgt durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Bei Verstößen drohen nicht nur Bußgelder, sondern auch der Ausschluss von Vergaben von Aufträgen durch die öffentliche Hand.

Kontroll- und Transparenzgesetz

Das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich, kurz KonTraG, ist nicht so lästig, wie es klingt – denn es spielt Risikomanager:innen sogar in die Karten. Im Grunde verlangt es von Unternehmen eine Art Risiko-Überwachungssystem. Da das Risikofrüherkennungssystem in regelmäßigen Abständen geprüft wird, sollten Sie es den gesetzlichen Anforderungen anpassen. Zudem müssen laut KonTraG bestimmte Risiken im Jahresabschluss benannt werden – so schlagen Sie mit einer umfangreichen Risikoanalyse gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.

Risikomanagement: Diese Methoden sollten Sie kennen

Risikomanagement ist nicht gleich Risikomanagement. Der größte Unterschied liegt in der qualitativen und quantitativen Risikoanalyse. 

Ganz kurz gefasst unterscheiden wir hier zwischen subjektiver und datengestützter Analyse. Während die quantitative Analyse dank messbarer Daten weitaus präziser ist, eignet sich die qualitative Risikoanalyse besonders dann, wenn es schnell gehen muss – oder keine detaillierten Daten zur Verfügung stehen. Im Risikomanagement werden qualitative und quantitative Risikoanalyse häufig kombiniert, um ein umfassenderes Ergebnis zu erzielen.

Die gängigsten Methoden im Risikomanagement

Um mit voller Kraft als Risikomanager:in zu starten, sollten Sie sich zunächst überlegen, welche Anforderungen Sie an eine Methode zum Risikomanagement haben. Denn welcher Ansatz für Ihr Unternehmen am besten ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab – darunter Branche, Philosophie, Ressourcen, Risiken und Ziele. Diese vier Methoden möchten wir uns genauer anschauen:

  • DRBFM
  • FMEA
  • Fehlerbaumanalyse
  • SWOT-Analyse

DRBFM (Design Review Based on Failure Modes) 

Dieser Ansatz erfolgt in der frühen Entwicklungsphase eines Produkts oder Projekts im Zuge des Qualitätsmanagements. So können Sie Risiken frühzeitig identifizieren und mögliche Fehler im Keim ersticken. Ein weiterer Vorteil: Das Vier-Augen-Prinzip der Methode fördert gleichzeitig die Teamarbeit. Um eine umfangreiche Dokumentation kommen Sie beim DRBFM jedoch nicht herum.

FMEA (Failure Mode and Effects Analysis)

Die Failure Mode and Effects Analysis ist eine analytische Methode zur Identifizierung von Fehlern. Auch diese Analyse wenden Sie am besten in der frühen Entwicklungsphase an. Dabei klassifizieren Sie die Fehler nach Wahrscheinlichkeit, Entdeckung und Kundenrelevanz. Die Vorteile? So ermöglichen Sie einen besseren Informationsaustausch innerhalb Ihres Unternehmens und eine objektive Risikobewertung. Für komplexe Prozesse eignet sich das Verfahren allerdings nur begrenzt, da es sehr ressourcenintensiv ist.

Fehlerbaumanalyse

Die Fehlerbaumanalyse analysiert die Zuverlässigkeit technischer Systeme. So können Sie Ursachen und Auswirkungen klar visualisieren. Zudem lässt sich die Fehlerbaumanalyse mit anderen Methoden kombinieren. Sie fragen sich, wo der Haken ist? Die Analyse ist abhängig von Expert:innenwissen und daher nicht immer umsetzbar – und sie vernachlässigt menschliche Faktoren.

Risikomatrix

Von allen Methoden des Risikomanagements ist die Risikomatrix eine der mit Abstand wichtigsten, da sie sich grundsätzlich auf alle Branchen und Geschäftstätigkeiten übertragen lässt. Sie hilft Ihnen dabei, Risiken zu visualisieren und dabei die jeweiligen Eintrittswahrscheinlichkeiten und Auswirkungen zu berücksichtigen. 

Sie möchten die Risiken auch gleich priorisieren? Kein Problem – mithilfe der zuvor gesammelten Eintrittswahrscheinlichkeiten und Folgen haben Sie die Priorisierung in Handumdrehen erledigt. So vereinfacht die Risikomatrix die Kommunikation und Entscheidungsfindung in Ihrem Unternehmen. Wenn Sie sich eine dynamische Methode mit viel Detailreichtum wünschen, sollten Sie jedoch lieber zu einer anderen Methode greifen wie der SWOT-Analyse.

SWOT-Analyse

Für die Analyse interner Faktoren – wie Stärken und Schwächen – sowie externer Faktoren – wie Chancen und Risiken – sollten Sie einen genaueren Blick auf die SWOT-Analyse werfen. Sie ist eine Strategiemethode, mit der Sie die Positionierung Ihres Unternehmens am Markt berücksichtigen können. 

Erfolgreiche Unternehmer:innen schätzen besonders die Flexibilität und effiziente Ressourcennutzung der SWOT-Analyse. Allerdings kann die Faktorendifferenzierung im Prozess eine Herausforderung sein. Um aussagekräftig zu bleiben, sollte die SWOT-Analyse regelmäßig erneuert werden.

14 Strategien für das Risikomanagement

Der Moment, auf den wir alle gewartet haben – hier kommen 14 Strategien für das Risikomanagement, mit denen Sie Ihren Unternehmenserfolg auf ein anderes Level heben.

1. Compliance und Regulierung

Ein Compliance-Management-System, kurz CMS, ist ein strukturierter Ansatz, um alle geltenden Gesetze, Richtlinien und Vorschriften einzuhalten. Das Ziel? Durch die Festlegung von Standards werden rechtliche Rahmenbedingungen im Unternehmen eingehalten. In der Folge können Risiken für Ihr Unternehmen minimiert werden. Wichtig ist hierbei, dass Unternehmer:innen ihre Mitarbeitenden in die Erfüllung der Standards einbeziehen. Idealerweise werden sie entsprechend geschult. 

2. Die richtigen Versicherungen abschließen

Sie erinnern sich: die potenziellen Risiken für Unternehmen sind zahlreich und selbst mit den ausgeklügeltesten Strategien nicht gänzlich zu vermeiden. Daher ist es sinnvoll, sich auch für den Fall der Fälle abzusichern – auch das gehört zum Risikomanagement dazu. 

Genau zu diesem Zweck gibt es Versicherungen. Versicherungen haben den Vorteil, dass Unternehmen bestimmte Risiken einfach übertragen können. Sollte das versicherte Ereignis eintreffen und Sie weder wegen Fahrlässigkeit Schuld daran tragen, noch die Versicherungsbedingungen verletzt haben, wird Ihr finanzieller Schaden von der Versicherung übernommen. So können Unternehmen Risiken durch Cyberattacken, Naturkatastrophen oder Unfälle vorbeugen. 

3. Einen Krisenmanagementplan erstellen

Ein Krisenmanagementplan legt fest, wie sich Unternehmen im Krisenfall verhalten sollen. Dazu umfasst er Bewältigungsstrategien für unterschiedliche Krisensituationen. Neben konkreten Handlungsschritten sollten Sie in Ihrem Krisenmanagementplan auch Notfallkontakte wie Rechtsanwält:innen vermerken. Ebenso wichtig ist die Kommunikationsstrategie Ihres Unternehmens im Krisenfall. Denn jetzt gilt es, Ruhe zu bewahren und Vertrauen in Ihre Krisenbewältigung bei den Stakeholdern zu schaffen.

4. Gegenmaßnahmen planen

Eng mit dem Krisenmanagementplan verbunden ist die Planung von Gegenmaßnahmen. Indem Sie Gegenmaßnahmen im Voraus planen, kann Ihr Unternehmen in Krisensituationen schnell reagieren. Einer der wichtigsten Punkte ist dabei die effektive Kommunikation mit Ihren Mitarbeitenden – denn diese müssen wissen, wen sie in einer Krisensituation kontaktieren können.

5. Einkommensquellen diversifizieren

Die Rechnung mit den Einkommensquellen ist im Grunde ganz einfach: Je mehr Einkommensquellen Sie haben, desto unwahrscheinlicher ist es, dass Sie am Ende bankrottgehen. Das Zauberwort lautet daher Diversifizierung.

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Unternehmen mehrere Einkommensquellen aus unterschiedlichen Bereichen hat. So reduzieren Sie das Risiko für den Einbruch von Geldquellen – und sei es nur vorübergehend – und damit das Risiko für finanzielle Engpässe oder gar eine Insolvenz.

6. Implementierung von Frühwarnsystemen

Die gute Nachricht: Nicht alle Risiken müssen sich zu einer Krise entwickeln. Erkennen Sie mögliche Risiken frühzeitig, kann es sein, dass Sie sie gleich ganz abwenden können – oder zumindest kein nennenswertes Schadensausmaß entsteht. Wenn Ihnen das die liebste Option ist, sollten Sie die Implementierung von Frühwarnsystemen in Erwägung ziehen. 

Neben den gesetzlich verpflichtenden Frühwarnsystemen wie Rauchmeldern gibt es auch freiwillige Warnsysteme, wie  SIEM-Tools zu Sicherheitsereignissen in der IT-Infrastruktur. Dadurch können Unternehmen zeitnah auf Cyberbedrohungen eingehen.

7. Liquiditätsmanagement in die Geschäftsprozesse integrieren

Liquiditätsengpässe gehören zu den größten Risiken von Unternehmen – denn der Erhalt der Liquidität ist wesentlich für den Unternehmenserfolg. 

Selbst wenn ein vorübergehender Liquiditätsengpass nicht gleich den Untergang Ihres Unternehmens bedeutet – wenn Sie offene Rechnungen nicht mehr begleichen können, büßen Sie Vertrauen bei Ihren Geschäftspartner:innen ein. Deshalb kommen Sie für ein erfolgreiches Risikomanagement nicht darum herum, konkrete Prozesse für das Liquiditätsmanagement in alle Geschäftsprozesse zu integrieren. 

8. Notfallfonds anlegen

Sie haben seit Längerem konstanten, finanziellen Erfolg? Großartig. Doch wiegen Sie sich nicht in falscher Sicherheit. Manche Krisen treten unvorhergesehen auf und können Sie dennoch finanziell herausfordern. Für diesen Fall sollten Sie sich einen Notfallfonds anlegen. So vermeiden Sie Schulden und können den finanziellen Engpass direkt abfangen.

Eine sichere Lösung für den Übergang bietet Pleo-Dispo: Machen Sie sich keine Sorgen um einen negativen Wallet-Guthabenbetrag und nutzen Sie Ihre Pleo-Karten weiter für Einkäufe, das Bezahlen von Rechnungen oder für Rückerstattungen. Solange Sie den offenen Betrag vor dem Fälligkeitsdatum begleichen, bezahlen Sie keine Zinsen.

9. Risikovermeidung

Manche Risiken lassen sich einfach nicht sicher vermeiden. Auf bestimmte Maßnahmen zu verzichten, nur um damit einhergehenden Risiken aus dem Weg zu gehen, ist daher nicht immer sinnvoll.

Trotzdem lassen sich viele Risiken gut umgehen, ohne die Geschäftstätigkeit zu beeinträchtigen. Ein Unternehmen, das in einem Onlineshop unterschiedliche Produkte anbietet, sollte beispielsweise eine Eingabevalidierung integrieren –  eine solche ist nicht mit hohen Kosten verbunden und bietet Schutz vor SQL-Injektionsangriffen.

10. Regelmäßige Risikoanalyse und -bewertung

Die Risikolandschaft für Unternehmen unterliegt ständigen Entwicklungen. Daher sollten Sie die Risikoanalyse und -bewertung Ihres Unternehmens regelmäßig erneuern. Frühwarnsysteme könnten bei veränderten Rahmenbedingungen beispielsweise nicht mehr adäquat auf potenzielle Risiken reagieren – und so potenzielle Gefahren unbehelligt lassen. 

11. Risikotoleranz festlegen

In welchem Ausmaß sind Sie bereit, Risiken einzugehen? Genau das wird mit der Risikotoleranz definiert. Denn das Krisenmanagement muss in Relation zu den Geschäftszielen stehen. Um diese Relation zu gewährleisten, sollte jede:r Unternehmer:in die eigene Risikotoleranz festlegen. Das hilft Ihnen dabei, sich adäquat vorzubereiten und die richtigen Ressourcen parat zu haben. 

12. Training für Mitarbeitende

Zahlreiche Mitarbeitende kennen womöglich nicht einmal die Definition des Begriffs Risikomanagement. Und genau hier liegt das Problem: Obwohl Risikomanagement äußerst wichtig ist, fehlt es vielen Unternehmen an der nötigen Kompetenz, um Methoden und Strategien umzusetzen. 

So sollten nicht nur Führungskräfte, sondern alle Mitarbeitenden in Sachen Risikomanagement geschult sein. Machen Sie Ihre Mitarbeitenden in Kursen mit den Grundlagen des Risikomanagements vertraut und informieren Sie sie über die größten Risiken Ihres Unternehmens und wie man sie vermeidet. Denn gerade in Zeiten, in denen Cyberattacken an der Tagesordnung sind, muss für ein erfolgreiches Risikomanagementsystem das Bewusstsein für Risiken im ganzen Unternehmen vorherrschen.

13. Informiertes Investitionsmanagement

Eine bewährte Strategie für effektives Risikomanagement ist das Treffen von informierten Investitionsentscheidungen. Indem Sie Markttrends und Risiken sorgfältig analysieren, vermeiden Sie unüberlegte oder risikoreiche Ausgaben und somit unnötige finanzielle Gefahren. So erhalten Sie das finanzielle Gleichgewicht und sichern die langfristige Stabilität Ihres Unternehmens.

14. Überwachung und Reporting

Schnelle Reaktionen sind maßgeblich für den Unternehmenserfolg. Für Reaktionen wie Karate-Kid braucht es primär zwei Dinge: die Überwachung und das Reporting Ihres Risikomanagements. 

Durch die regelmäßige Überprüfung Ihrer Risikomanagementstrategien stellen Sie sicher, dass diese aktuell und wirksam sind. Ein klares Reporting-System liefert dabei entscheidende Informationen über Risiken. Dies stärkt das Risikobewusstsein im gesamten Unternehmen und ist die Grundlage für die proaktive Handhabung potenzieller Gefahren.

Schluss mit Theorie: So funktioniert Risikomanagement in der Praxis

Wenn Karate-Kid und RuPaul Sie dazu motiviert haben, das Gelernte endlich in die Praxis umzusetzen, sind Sie in diesem Abschnitt genau richtig. Wie Sie die gängigen Methoden und Strategien für das Risikomanagement am besten in Ihrem Unternehmen anwenden können?

Das zeigen wir Ihnen in einem allgemeinen Beispiel: Wir gehen einfach mal davon aus, dass Sie eine neue Software für Ihr Unternehmen einführen möchten.

1. Schritt: Identifizieren Sie potenzielle Risiken

Wir fangen an mit der Risikoidentifizierung. Welche Risiken könnte es bei der Implementierung einer neuen Software in Ihrem Unternehmen geben? Hier einige Beispiele:

  • Finanzielle Engpässe
  • Hoher Schulungsbedarf
  • Kompatibilität mit bestehenden Systemen
  • Rapider technologischer Fortschritt
  • Veränderungen der Marktanforderungen

2. Schritt: Analysieren Sie die gesammelten Risiken

Sobald Sie die Risiken identifiziert haben, geht es an eine umfassende Analyse. Das bedeutet: Sie müssen alle zuvor identifizierten Risiken genauer betrachten. Beziehen Sie dabei auch die Auswirkungen, Eintrittswahrscheinlichkeit und den Kontext mit ein. 

3. Schritt: Risiken quantifizieren

Im nächsten Schritt werden den Risiken nun numerische Werte zugeordnet. So können Sie verschiedene Risiken besser vergleichen.

Die Quantifizierung kann entweder in exakten Zahlen erfolgen – solange es die Datengrundlage zulässt – oder mit Skalen. Diese Skalen können beispielsweise von 1 bis 10 reichen und sich auf die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Software-Hacks beziehen. 

4. Schritt: Risikoaggregation

Wenn Sie es geschafft haben, sich durch die numerischen Werte  zu kämpfen, geht es jetzt an die Risikoaggregation – oder einfacher gesagt, die Zusammenfassung von Risiken. 

Hier betrachten Sie verschiedene Risiken als Gruppe. Doch Vorsicht: Verwechseln Sie nicht Risikoaggregation mit Risikoidentifikation und Risikoanalyse. Statt Risiken nach Risiko-Arten zu klassifizieren, greifen Sie bei der Risikoaggregation auf Daten und numerische Werte zurück. So können Sie eine Gesamtbewertung der Risikolandschaft vornehmen. Das erleichtert Ihnen die Fokussierung auf die wesentlichen Risiken.

5. Schritt: Risiken bewerten

Nun, da Sie reichlich Informationen gesammelt haben, können Sie die Risiken bewerten. Die genaue Vorgehensweise hängt von Ihren individuellen Bewertungskriterien und Unternehmenszielen ab. Beziehen Sie Ihre Risikotoleranz mit ein. Welche Risiken sind Sie bereit, für die Implementierung einer neuen Software in Kauf zu nehmen – und welche könnten Ihnen das Genick brechen?

6. Schritt: Risiken kommunizieren

Unerkannte Risiken können umso gefährlicher für Ihr Unternehmen werden. Mit einer offenen Risikokommunikation stellen Sie sicher, dass alle gewappnet sind – und Sie sich gemeinsam gegen alle Eventualitäten rüsten können.

Risikomanagement Software: Den Prozess leicht gemacht

Jetzt, wo Sie über alle Aspekte des Risikomanagements Bescheid wissen – und wie viel Arbeit hinter all dem steckt – sehnen Sie sich sicher nach einer einfacheren Lösung. Glück gehabt! Denn inzwischen gibt es zahlreiche Softwarelösungen für das Risikomanagement.

Besonders in großen Unternehmen lässt sich der Aufwand manuell nur schwer bewältigen. Der Einsatz von Risikomanagement-Tools lohnt sich hier daher besonders. Risikomanagement-Softwares macht Ihnen das Leben mit folgenden Funktionen leichter:

  • Automatisierung von Prozessen
  • Implementierung von Frühwarnsystemen
  • Kontinuierliche Überwachung von Risiken in Echtzeit
  • Leichtere Identifikation, Analyse und Bewertung von Risiken
  • Simulation von Risikoszenarien
  • Speicherung von relevanten Daten zu Risiken
  • Strukturierte Dokumentation zur besseren Kommunikation mit Stakeholdern

Auch Software, die nicht speziell für das Risikomanagement konzipiert ist, kann bei der Risikominimierung helfen, indem sie wichtige Prozesse abdeckt. Das automatisierte Ausgabenmanagement von Pleo hilft Ihnen beispielsweise dabei, Ihre Ausgaben in Echtzeit zu prüfen. So behalten Sie stets die Übersicht über Ihre Finanzen. Mit den Firmenkarten von Pleo können Unternehmer:innen außerdem benutzerdefinierte Ausgabenlimits für Ihre Mitarbeitenden festlegen. Genehmigungen laufen mit transparenten Freigaben ab und Sie profitieren von Sicherheitsvorkehrungen wie Kartensperrungen in Echtzeit. So behalten Sie stets die Kontrolle und können jederzeit gezielt finanziellen Engpässen entgegenwirken.

Fazit: So unterstützt Sie Pleo beim effektiven Risikomanagement

Sagen Sie Risiken den Kampf an – mit einem umfangreichen Risikomanagementsystem. Selbst die größte Bedrohung für Unternehmen, finanzielle Risiken, können Sie so frühzeitig erkennen und in Schach halten.

Pleo ist zwar kein Risikomanagement-Tool, doch mit seinen zahlreichen Funktionen sorgt es dafür, dass Ihnen einiges an Arbeit abgenommen wird – auch im Bereich Risikomanagement! Die wichtigsten Vorteile von Pleo im Überblick:

  • Automatische Ausgabenkontrolle
  • Firmenkarten für Mitarbeitende
  • Nahtlose Schnittstelle zu Ihrer Buchhaltungssoftware
  • Kategorisierung von Ausgaben
  • Mobile Nutzung von unterwegs
  • Sicherheitsfunktionen wie Budgetgrenzen
  • Kontokorrentkredite im Fall der Fälle

uvm.

Entscheiden Sie sich jetzt für Pleo und setzen Sie auf eine Lösung, die Sie nicht nur beim automatisierten Ausgabenmanagement unterstützt, sondern bei allen wesentlichen Schritten der Unternehmensführung begleitet!

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