Lieferantenmanagement – Ein Überblick

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Lieferantenmanagement – Ein Überblick | Pleo Blog
14:02

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Das Lieferantenmanagement ist wichtig für Unternehmen und umfasst die systematische Steuerung und Überwachung aller Aktivitäten – von Auswahl über Bewertung und Entwicklung von Lieferanten.

Ziel ist es, die Lieferantenbeziehungen zu optimieren, die Qualität der gelieferten Waren und Dienstleistungen zu sichern und die Kosten in der Lieferkette zu senken. Ein effizientes Lieferantenmanagement trägt maßgeblich zur Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens bei, indem es langfristige strategische Partnerschaften fördert und operative Abläufe verbessert.

In diesem Artikel erfahren Sie, was Lieferantenmanagement genau ist, welche Prozesse dabei wichtig sind und wie Unternehmen von einem gut strukturierten Lieferantenmanagement profitieren können.

Was ist Lieferantenmanagement?

Lieferantenmanagement bezieht sich auf die systematische Steuerung und Überwachung aller Aktivitäten, die mit der Auswahl, Bewertung und Entwicklung von Lieferanten verbunden sind. Ziel ist es, die Lieferantenbeziehungen zu optimieren, die Qualität der gelieferten Waren und Dienstleistungen zu sichern und die Kosten in der Lieferkette zu senken.

Im Wesentlichen umfasst Lieferantenmanagement strategische als auch operative Aufgaben, die sich auf unterschiedliche Aspekte der Lieferantenbeziehung beziehen.

Strategisches Lieferantenmanagement konzentriert sich auf langfristige Ziele, unter anderem:

  • Auswahl strategisch wichtiger Lieferanten
  • Bewertung ihrer Leistungsfähigkeit
  • Entwicklung partnerschaftlicher Beziehungen

Operatives Lieferantenmanagement hingegen befasst sich mit:

  • tägliche Verwaltung von Lieferanten
  • Bearbeitung von Bestellungen
  • Überwachung von Lieferterminen
  • Sicherstellung der Einhaltung vereinbarter Qualitätsstandards

Zu den Schritten des Lieferantenmanagements gehören:

  1. Lieferantenauswahl: Identifizierung und Auswahl geeigneter Lieferant:innen basierend auf festgelegten Kriterien wie Preis, Qualität und Zuverlässigkeit.
  2. Lieferantenbewertung: Regelmäßige Bewertung der Leistungsfähigkeit der Lieferanten, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen des Unternehmens entsprechen.
  3. Lieferantenentwicklung: Zusammenarbeit mit Lieferant:innen zur Verbesserung ihrer Leistung und zur Förderung von Innovationen.
  4. Risikomanagement: Identifizierung und Management potenzieller Risiken in der Lieferkette, um Unterbrechungen zu vermeiden.
  5. Lieferantenintegration: Einbindung der Lieferant:innen in die internen Prozesse des Unternehmens zur Verbesserung der Effizienz und Kommunikation.

Welche Prozesse sind im Lieferantenmanagement wichtig?

Lieferantenmanagement umfasst mehrere Prozesse, die sicherstellen, dass Lieferantenbeziehungen effektiv und effizient gestaltet und dass die operativen Ziele eines Unternehmens erreicht werden.

Die Lieferantenmanagement-Prozesse sind wichtig, um den Erfolg und die Leistungsfähigkeit der gesamten Wertschöpfungskette zu sichern.

Zu den wichtigsten Prozessen zählen:

1. Lieferantenauswahl und -qualifizierung

Der erste Schritt im Lieferantenmanagement ist die sorgfältige Auswahl und Qualifizierung von Lieferant:innen.

Dabei werden potenzielle Lieferant:innen anhand von festgelegten Kriterien (z. B. Preis, Qualität, Lieferzeiten, Beschaffungskosten, etc.) bewertet.

Ziel ist es, die besten Lieferant:innen für das Unternehmen zu identifizieren, die den Anforderungen entsprechen und langfristige Beziehungen aufbauen können. Die Qualifizierung umfasst die Überprüfung der Lieferantenleistung und die Sicherstellung, dass sie die erforderlichen Standards und Zertifizierungen erfüllen.

2. Lieferantenbewertung und -entwicklung

Eine regelmäßige Bewertung der Lieferantenleistung ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Lieferant:innen die Erwartungen erfüllen und zur kontinuierlichen Verbesserung beitragen.

Lieferantenbewertungen basieren auf diversen Kriterien (z. B. Lieferpünktlichkeit, Qualität der gelieferten Waren oder Zusammenarbeit). Auf Grundlage dieser Bewertungen können Maßnahmen zur Lieferantenentwicklung ergriffen werden, um die Leistung der Lieferant:innen zu verbessern und gemeinsame Innovation zu fördern.

3. Risikomanagement

Risikomanagement identifiziert potenzielle Risiken in der Lieferkette und macht sich zum Ziel, diese zu minimieren.

Dazu gehört die Bewertung von Risiken (z. B. Lieferverzögerungen, Qualitätsprobleme, finanzielle Instabilität) der Lieferant:innen. Durch proaktive Maßnahmen und kontinuierliche Überwachung können Unternehmen sicherstellen, dass diese Risiken rechtzeitig erkannt und verhindert werden.

4. Vertragsmanagement und Compliance

Ein effektives Vertragsmanagement ist entscheidend für den Erfolg des Lieferantenmanagements. Dies umfasst die Ausarbeitung, Verhandlung und Überwachung von Verträgen mit Lieferant:innen. Verträge sollten klare Anforderungen und Leistungskennzahlen enthalten, um sicherzustellen, dass die Lieferant:innen die vereinbarten Standards einhalten. Zudem ist die Einhaltung von rechtlichen Vorgaben, wie dem Lieferkettengesetz, von großer Bedeutung, um Compliance-Risiken zu vermeiden.

5. Zusammenarbeit und Kommunikation

Eine enge Zusammenarbeit und offene Kommunikation mit Lieferant:innen ist wichtig, um eine erfolgreiche und langfristige Lieferantenbeziehung aufzubauen.

Die Beziehung kann sich durch regelmäßige Meetings, gemeinsame Projekte und transparenten Informationsaustausch positiv gestalten und Innovationspotenziale können besser erkannt und genutzt werden.

6. Performance-Monitoring und -Reporting

Auch die kontinuierliche Überwachung und Bewertung der Lieferantenleistung sind wichtige Prozesse im Lieferantenmanagement. Durch das Erfassen von Leistungskennzahlen und die Erstellung von Berichten, um die Leistung der Lieferant:innen zu bewerten und zu vergleichen.

Durch Performance-Berichte können Sie Trends erkennen und Verbesserungsmöglichkeiten identifizieren.

7. Lieferantenintegration

Die Integration von Lieferant:innen in die internen Prozesse des Unternehmens ist ein entscheidender Faktor für die Effizienz und Transparenz der Lieferkette.

Die Einbindung der Lieferant:innen in Systeme wie ERP (Enterprise-Resource-Planning) und SCM (Supply-Chain-Management) gewährleistet einen nahtlosen Informationsfluss.

8. Technologieeinsatz und Digitalisierung

Der Einsatz von Software und digitalen Tools spielt im Lieferantenmanagement eine immer größere Rolle. Durch die Implementierung von Lieferantenmanagementsystemen können Sie Prozesse automatisieren und die Effizienz steigern.

Digitales Lieferantenmanagement ermöglicht:

  • eine zentrale Speicherung von Lieferanteninformationen
  • automatische Lieferantenbewertungen
  • Echtzeitüberwachung von Lieferleistungen

Welche Vorteile bringt ein gelungenes Lieferantenmanagement?

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Durch die Optimierung der Prozesse im Lieferantenmanagement können Unternehmen nicht nur Kosten senken, sondern auch die Qualität ihrer Lieferketten und die Beziehungen zu ihren Lieferant:innen verbessern.

Dies schafft eine optimierte, reaktionsfähigere Lieferkette und trägt wesentlich zum Unternehmenserfolg bei.

1. Die Effizienz wird gesteigert und Kosten gesenkt

Durch Automatisierung und Optimierung können Zeit und Ressourcen eingespart werden.

Das operative Lieferantenmanagement unterstützt, die Beschaffungsprozesse zu optimieren und gleichzeitig den administrativen Aufwand zu minimieren.

Der Vorteil, der dadurch entsteht: Bestellungen können rascher abgewickelt werden und eine bessere Kontrolle über die Beschaffungskosten wird ermöglicht. Zusätzlich können Unternehmen durch die kontinuierliche Bewertung und Entwicklung ihrer Lieferant:innen die besten Konditionen aushandeln und ihre Einkaufskosten weiter senken.

2. Lieferantenbeziehungen werden verbessert

Eine weitere wichtige Komponente eines effizienten Lieferantenmanagements ist die Verbesserung der Beziehungen zu allen Lieferant:innen.

Eine gute Zusammenarbeit und klare Kommunikation sind entscheidend für eine erfolgreiche Geschäftsbeziehung. Unternehmen, die ihre Lieferant:innen regelmäßig bewerten und gemeinsam an Verbesserungen arbeiten, können langfristige, zufriedene Partnerschaften aufbauen und Ihre eigene Lieferkette stabilisieren.

Durch ein starkes Lieferantennetzwerk können Unternehmen auch flexibler auf die Herausforderungen und Veränderungen am Markt reagieren.

3. Liefersicherheit und Qualität wird sichergestellt

Durch die systematische und kontinuierliche Bewertung aller Lieferant:innen kann sichergestellt werden, dass nur diejenigen Lieferant:innen im Lieferantenstamm verbleiben, die den hohen Anforderungen des Unternehmens entsprechen.

Dies reduziert das Risiko von Lieferengpässen und Qualitätsproblemen. Eine enge Zusammenarbeit mit Lieferant:innen ermöglicht auch eine frühzeitige Identifikation (und Behebung) potenzieller Probleme.

Liefersicherheit und Qualität wirkt sich in den Folgeschritten auch positiv auf die Kundenzufriedenheit und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens aus.

Digitale Unterstützung: Software und Tools für Lieferantenmanagement

Ein gut organisiertes Lieferantenmanagement erfordert den Einsatz spezialisierter Softwarelösungen. Sie unterstützt Unternehmen bei der Verwaltung und Optimierung ihrer Lieferantenbeziehungen, der Bewertung und Lieferantenentwicklung sowie der effizienten Steuerung der Beschaffungsprozesse.

Zu bekannter Lieferantenmanagement-Software zählen unter anderem:

Diese Softwarelösungen bieten Funktionen für das Lieferantenmanagement (Lieferantenbewertung, Vertragsmanagement, Risikomanagement, Leistungsüberwachung, etc.).

Integration in bestehende Unternehmenssoftware

Eine der größten Herausforderungen bei der Implementierung eines neuen Lieferantenmanagementsystems ist die nahtlose Integration in bestehende Unternehmenssoftware.

Bereits 2021 nutzten 81 % der großen Unternehmen (> 250 Mitarbeiter) ERP-Systeme – dies können unterschiedliche Systeme, wie SAP, Oracle oder Microsoft Dynamics, sein.

Durch die Integration des Lieferantenmanagements können Unternehmen die Effizienz ihrer Beschaffungsprozesse steigern und eine bessere Transparenz und Kontrolle über ihre Lieferantenbasis erzielen.

Trotzdem bedarf es sorgfältiger Planung und Zusammenarbeit, um Daten aus verschiedenen Quellen zu konsolidieren und eine zentrale Plattform zu schaffen, die alle relevanten Informationen und Abläufe abdeckt.

Die Zukunft des Lieferantenmanagements

Das Lieferantenmanagement steht vor einer spannenden Zukunft – geprägt von digitalen Innovationen, Umweltbewusstsein und globalen Veränderungen.

Unternehmen, die sich diesen Entwicklungen anpassen, können erhebliche Wettbewerbsvorteile erzielen und ihre Lieferketten nachhaltig optimieren.

Digitalisierung und Automatisierung

Die fortschreitende Digitalisierung wird das Lieferantenmanagement verändern.

Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen können Unternehmen ihre Lieferketten effizienter steuern und optimieren. BOSCH hat hierfür sogar einen Ethik-Kodex zum Einsatz von KI, basierend auf dem BOSCH-Leitmotiv „Technik fürs Leben“.

Automatisierte Prozesse ermöglichen eine schnellere und präzisere Verarbeitung von Daten, was die Entscheidungsfindung erleichtert und manuelle Fehler reduziert. Zudem bieten digitale Plattformen eine verbesserte Transparenz und Nachverfolgbarkeit aller Lieferantenaktivitäten.

Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein

Ein weiterer entscheidender Trend im Lieferantenmanagement ist die verstärkte Fokussierung auf Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein.

Ein Lieferkettengesetz wird europaweit immer stärker in den Vordergrund gerückt und gleichzeitig sind Unternehmen zunehmend darauf bedacht, ihre Lieferketten umweltfreundlicher zu gestalten und soziale Verantwortung zu übernehmen. Dies umfasst die Auswahl von Lieferant:innen, die umweltfreundliche Praktiken anwenden, sowie die Implementierung von nachhaltigen Beschaffungsstrategien.

Ein grünes Lieferantenmanagement trägt dabei nicht nur zum Umweltschutz bei, sondern stärkt auch das Markenimage und fördert die Kundenbindung.

Globale Vernetzung und Zusammenarbeit

Die Globalisierung hat Lieferketten komplexer gemacht, aber auch neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit eröffnet.

Unternehmen müssen sich auf eine verstärkte globale Vernetzung einstellen und gleichzeitig die Risiken internationaler Lieferketten minimieren. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit mit Lieferant:innen weltweit und den Einsatz von Technologien, die eine nahtlose Kommunikation und Zusammenarbeit ermöglichen.

„So sind Transparenz, gegenseitiges Vertrauen und Fairness Basis einer verlässlichen und nachhaltigen Partnerschaft mit unseren Lieferanten. An diesen Werten hält Bosch fest.“

– BOSCH (Einkauf schafft Zukunft)

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Mit Pleo als zentraler Softwarelösung können Sie alle Ausgaben und Lieferantendaten in einem System zusammenführen, für eine umfassende Transparenz und einfache Verwaltung aller finanziellen Transaktionen. Eine zentrale Verwaltung der Lieferantendaten erleichtert zudem die Nachverfolgung und Überprüfung von Rechnungen und Ausgaben.

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